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de:reprap-industrial-v1:tips-tricks

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de:reprap-industrial-v1:tips-tricks [2015/11/17 08:23]
Markus Bürgener [G-Code-Eingabe am Touchscreen]
de:reprap-industrial-v1:tips-tricks [2015/11/17 12:36]
Markus Bürgener gelöscht
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 ==== Einen eigenen NTP Server für Zeiteinträge verwenden ==== ==== Einen eigenen NTP Server für Zeiteinträge verwenden ====
-Erstellen Sie zunächst einen [[#​SSH-Zugang über die Kommandozeile zum Linux Betriebssystem|Kommandozeilenzugang]] zum 3D Drucker.+Erstellen Sie zunächst einen [[#​SSH-Zugang über die Kommandozeile zum Linux Betriebssystem|Kommandozeilenzugang]] zum 3D-Drucker.
  
-Stoppen Sie aus dem Terminal heraus den NTP Daemon ​Background Prozess+Stoppen Sie aus dem Terminal heraus den NTP Daemon ​Hintergrundprozess
   sudo service ntp stop   sudo service ntp stop
   (verwenden Sie dasselbe Passwort, wie für die SSH-Verbindung)   (verwenden Sie dasselbe Passwort, wie für die SSH-Verbindung)
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   exit   exit
  
-Fahren Sie  den 3D Drucker herunter (siehe [[reprap-industrial-v1:​software-version-v1.1.0-operation-and-commissioning#​switching-off-the-3d-printer|Ausschalten des 3D Druckers]]) und rebooten Sie den RepRap Industrial, um die Änderungen zu übernehmen\\ (Wake-Taster [[de:​reprap-industrial-v1:​manual#​Elektronikkammer|15]] in [[de:​reprap-industrial-v1:​manual#​Elektronikkammer|Abb. 4]]).+Fahren Sie  den 3D-Drucker herunter (siehe [[reprap-industrial-v1:​software-version-v1.1.0-operation-and-commissioning#​switching-off-the-3d-printer|Ausschalten des 3D-Druckers]]) und rebooten Sie den RepRap Industrial, um die Änderungen zu übernehmen\\ (Wake-Taster [[de:​reprap-industrial-v1:​manual#​Elektronikkammer|15]] in [[de:​reprap-industrial-v1:​manual#​Elektronikkammer|Abb. 4]]).
 <WRAP clear> </​WRAP>​ <WRAP clear> </​WRAP>​
  
 +==== Ändern des Shell Passworts für das Betriebssystem des BeagleBone Black ====
 +
 +Nach dem manuellen Erstellen und Einspielen einer neuen Micro-SD Karte mit einem von //​Kühling&​Kühling//​ bereitgestellten Upgrade Release ist der Benutzerzugang der RepRapOnRails Software des Linux Betriebssystems auf die Grundeinstellungen zurückgesetzt. Verwenden Sie SSH auf einem im selben LAN mit dem 3D-Drucker eingebundenen Computer, um Zugriff auf den BeagleBone Black zu erhalten und das Passwort zu ändern. Verwenden Sie den Hostnamen, der im [Setup] Menü des HMI als [[reprap-industrial-v1:​manual#​Setup|Web Interface URL]] angezeigt wird und loggen Sie sich mit den folgenden Zugangsdaten ein:
 +
 +  User: kiosk
 +  Password: kiosk
 +
 +Jetzt können Sie ein neues Passwort vergeben.
 +
 +  passwd
 +
 +Folgen Sie anschließend den Bilschirmanweisungen.\\ Bei Auslieferung ist das Passwort für den BeagleBone black eine achtstellige Zahlenkombination aus der [[de:​reprap-industrial-v1:​manual#​desc_ec_8|Seriennummer]]. Sie besteht aus den ersten beiden vierstelligen Zahlenblöcken (siehe [[#​ssh-zugang-ueber-die-kommandozeile-zum-linux-betriebssystem|SSH-Zugang]]).
 +<WRAP clear/>
 +
 +===== Handhabung von 3D-Daten =====
 +Alle uns verfügbaren Informationen,​ die den Slicing-Vorgang verbessern oder vereinfachen,​ stellen wir in den folgenden Absätzen bereit. Ihre eigenen Anregungen und Erkenntnisse nehmen wir jederzeit gerne auf.
 +
 +==== STL-Dateien beurteilen ====
 +Besonders bei der Verwendung von STL-Dateien,​ die von freien Datenbanken aus dem Internet heruntergeladen wurden, kommt es immer wieder vor, dass der STL-Export fehlerhaft und die Dateien damit ungeeignet zum Drucken ist. Fehlerhaft Flächen („Non-Manifold“) und Löcher in der Oberfläche können es zu einer äußerst unerfreulichen Angelegenheit machen, den Fehler in einem Druckauftrag zu finden, da weder im G-Code, noch am 3D-Drucker eine eindeutige Ursache zu finden ist.
 +
 +Eine schnelle und einfache Methode, diese Fehlerquelle auszuschließen,​ ist die Beurteilung der Sauberkeit der STL-Daten. Sie benötigen lediglich ein Programm, das STL-Meshdaten analysieren kann\\
 +Slic3r selbst kann kleinere Fehler erkennen und beheben und [[http://​www.netfabb.com/​|netfabb]] bietet eine [[http://​www.netfabb.com/​downloadcenter.php?​basic=1|kostenlose Basisversion]] von //netfabb studio// an, mit der STL-Dateien geöffnet, überprüft und repariert werden können. Andere Programme können ebenfalls hilfreich sein, aber mit diesen beiden wird die grundlegende Erkennung von beschädigten STL-Daten erklärt.
 +
 +
 +<WRAP group>
 +<WRAP half column>
 +__Slic3r part info:__\\ (siehe auch [[http://​manual.slic3r.org/​advanced/​repairing-models|Slic3r Handbuch]])\\
 +Nach dem Aufrufen einer Datei in Slic3r zeigt die Infobox in der unteren rechten Ecke des //Plater// Tabs Informationen zu Modellzustand an. Für ein einzelnes, einwandfreies Teil sollte diese Info folgendermaßen aussehen:\\
 +''​Factes:​ xxxxx (1 shells)''​\\
 +''​Manifold:​ Yes''​\\
 +
 +Wenn die Anzeige ''​Manifold:​ Auto-repaired (xxxx errors)''​ lautet, weist die Geometrie Beschädigungen auf.\\ Wahrscheinlich wird in diesem Fall auch eine erhöhte Anzahl Schalen (in sich geschlossene Geometrien) angezeigt (z.B. ''​Facets:​ xxxxx (6 shells)'',​ weil das Teil aufgespalten wurde.\\ Prüfen Sie auch die 3D-Voransicht auf sichtbare Defekte. In diesem Fall ist es empfehlenswert,​ die Datei zunächst zu reparieren oder ggf. vollständig neu zu konstruieren.\\ Beachten Sie, das die Autoreparaturfunktion von Slic3r lediglich kleinere Defekte beheben kann.
 +</​WRAP>​
 +
 +<WRAP half column>
 +[{{:​reprap-industrial-v1:​slic3r_brokenpart-analysis.png?​400|Slic3r Infobox für ein einwandfreies (oben) und ein fehlerhaftes (unten) Druckteil.}}]
 +</​WRAP>​
 +</​WRAP>​
 + 
 +<WRAP group>
 +<WRAP half column>
 +__Beurteilung und Reparatur mit //netfabb basic//:​__\\ (siehe auch [[http://​www.netfabb.com/​manuals_download.php|netfabb basic Handbuch]])\\
 +Wenn Sie eine defekte STL-Datei in //netfabb// öffnen, zeigt das Programm in der unteren rechten Bildschirmecke ein rotes Warndreieck an.\\ Um die Fehler anzuzeigen, rufen Sie die Reparaturfunktion über das Rot-Kreuz-Symbol in der Kopfleiste oder über das Menü //Extras// auf. Das Teil wird analysiert und die Mesh-Informationen,​ einschließlich Löchern, falsch orientierter Flächen etc., werden angezeigt. Sie können die Autoreparaturfunktion verwenden oder manuell Reparaturen durchführen (sehr begrenzt in der Basisversion),​ um Korrekturen vorzunehmen,​ bevor Sie das Teil erneut als STL exportieren.\\
 +\\
 +Wenn eine einfache Reparatur nicht erfolgreich ist, sollte das Teil verworfen und neu konstruiert oder ersetzt werden.
 +</​WRAP>​
 +
 +<WRAP half column>
 +[{{:​reprap-industrial-v1:​netfab_brokenpart-analysis.png?​400|Warnung vor Beschädigungen in einer STL und Vorschau der reparaturbedürftigen Flächen und Löcher in der Reparaturfunktion von //netfabb// basic.}}]
 +</​WRAP>​
 +</​WRAP>​
 +
 +==== Überhänge - Anpassen der Schichtstärke ====
 +Wenn Sie filigrane Objekte mit überhängenden Geometrien ohne Stützmaterial drucken wollen, versuchen Sie, die Schichtstärke um 15 – 20% zu reduzieren. Durch die so erzeugte feinere Z-Auflösung überdecken sich aufeinander folgende Schichten besser und die Stabilität über die Objekthöhe wird verbessert.
 +<WRAP clear/>
 +
 +==== Fülldichte und Perimeter modifizieren ====
 +Derzeit stehen zwei grundlegend unterschiedliche Slic3r Profile auf unserem [[https://​github.com/​kuehlingkuehling/​RepRap-Industrial-Slic3r-profiles|GitHub Repository]] mit druckfertigen Voreinstellungen zur Verfügung. Im Folgenden einige Hinweise, wie Sie diese an Ihre Bedürfnisse anpassen können.\\
 +Das //SOLID// Profil bedarf normalerweise keinerlei Änderungen,​ da die Voreinstellungen so gewählt sind, dass massive, stabile Teile zuverlässig gedruckt werden. Allerdings kann die Druckzeit durch ein Erhöhen oder Reduzieren der Schichtdicke beeinflusst werden.\\
 +Das //ECO// Profil ist für Objekte mit reduzierter Fülldichte ausgelegt. So können leichtere Teile mit geringerer Druckzeit und geringerem Materialverbrauch erzeugt werden. Für optimale Ergebnisse können die Einstellungen angepasst werden.\\
 +Wir empfehlen, die folgenden Einstellungen **immer** bei Verwendung des ECO-Profils zu verwenden:
 +  * Ein Hülldicke von mindestens 1,0 bis 1,5mm. Als Faustregel, teilen Sie die angestrebte Hülldicke durch den Düsendurchmesser,​ um die erforderlich Anzahl Perimeter zu ermitteln. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass das Objekt eine geschlossene,​ saubere und stabile Hülle erhält.\\ Beispielberechnung anhand des Standardprofils:​\\ eingestellter Düsendurchmesser = ''​0.35mm'';​ gewünschte Hülldicke = ''​1mm''​ -> ''​1mm/​0,​35mm = 2,​87''​ -> Anzahl der einestellten Perimeter: ''​3''​
 +  * Honeycomb Infill (Wabenfüllmuster),​ da es die höchste Stabilität bei optimaler Dichte liefert.
 +  * Eine minimale Fülldichte von 15 %.
 +  * Eine maximale Füldichte von 30 %. Höhere Fülldichten haben keine nennenswerten Vorteile gegenüber solide gedruckten Teilen, erhöhen aber die Druckzeit deutlich.
 ===== Bedienung ===== ===== Bedienung =====
 Im folgenden finden Sie detaillierte Beschreibungen von Fuktionen des ReRap Industrial, die sich größtenteils aus Support-Anfragen oder Experimenten an unseren eigenen Testmaschinen ergeben haben. Im folgenden finden Sie detaillierte Beschreibungen von Fuktionen des ReRap Industrial, die sich größtenteils aus Support-Anfragen oder Experimenten an unseren eigenen Testmaschinen ergeben haben.
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 <WRAP half column> <WRAP half column>
-[{{:​reprap-industrial-v1:​tt_gui-loggcodekeys.png?​400|Die G-Code Tastatur im [Log] Menü enthält alle all Befehlsschaltflächen,​ um G-Codes einzugeben.}}]+[{{:​reprap-industrial-v1:​tt_gui-loggcodekeys.png?​400|Die G-Code Tastatur im [Log] Menü enthält alle Befehlsschaltflächen,​ um G-Codes einzugeben.}}]
 </​WRAP>​ </​WRAP>​
 </​WRAP>​ </​WRAP>​
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 |''​M109 S<​temp>​ T<​extruder>''​ | setze Zieltemperatur und warte  | | |''​M109 S<​temp>​ T<​extruder>''​ | setze Zieltemperatur und warte  | |
 |''​M140 S<​temp>''​ | setze und erreiche Druckbetttemperatur,​ ohne zu warten ​ | | |''​M140 S<​temp>''​ | setze und erreiche Druckbetttemperatur,​ ohne zu warten ​ | |
-|''​M190 S<​temp>''​ | setze Druckbettemperatur ​und warte   | |+|''​M190 S<​temp>''​ | setze Druckbetttemperatur ​und warte   | |
 |''​M221 S<​extrusion flow multiplier in percent>''​ | eingestellte Fließrate ([[#​kalibrieren-der-extrusionsmenge|Extruisionsmultiplikator]]) erhöhen/​senken ​ |  M221 S95\\ -> senke die Fließrate auf 95 % des im Druckauftrag eingestellten Werts  | |''​M221 S<​extrusion flow multiplier in percent>''​ | eingestellte Fließrate ([[#​kalibrieren-der-extrusionsmenge|Extruisionsmultiplikator]]) erhöhen/​senken ​ |  M221 S95\\ -> senke die Fließrate auf 95 % des im Druckauftrag eingestellten Werts  |
 |''​M220 S<print speed multiplier in percent>'' ​ | **alle** eingestellten Druckgeschwindigkeiten erhöhen/​senken ​ |  M220 S95\\ -> senke die Druckgeschwindigkeiten auf jeweils 95 % der im Druckauftrag eingestellten Werte  | |''​M220 S<print speed multiplier in percent>'' ​ | **alle** eingestellten Druckgeschwindigkeiten erhöhen/​senken ​ |  M220 S95\\ -> senke die Druckgeschwindigkeiten auf jeweils 95 % der im Druckauftrag eingestellten Werte  |